Veranstaltung: | LMV 2018.2 |
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Tagesordnungspunkt: | 4 Anträge |
Antragsteller*in: | Landesvorstand (dort beschlossen am: 13.09.2018) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.09.2018, 07:57 |
A2: 30 Jahre GJ SH – Still fighting for Weltrevolution!
Antragstext
Vor 30 Jahren haben wir uns als erster Landesverband in Schleswig-Holstein
gegründet. Seitdem ist viel passiert, wir waren in den verschiedensten
politischen Konstellationen aktiv und haben einiges erreicht. Doch es gibt noch
viel zu tun!
Klimaschutz ist Meeresschutz.
Der Klimawandel verändert unsere Meere, denn die Erderwärmung hat gravierende
Folgen in den komplexen Wirkungszusammenhängen des Ökosystems Meer, dabei ist
der symbolische (sinnbildliche) einsame Eisbär nur eine der traurigen
Perspektiven.
Seit Jahren steigt der Meeresspiegel jährlich, die Meere heizen auf, in Folge
dessen wird das System empfindlich gestört oder sogar geschädigt, dabei kann nur
ein intaktes Meeresökosystem den Folgen des Klimawandels trotzen. Der Schutz der
Meere ist uns daher besonders wichtig.
Klimaschutz ist Tierschutz.
Die Nutztierhaltung trägt mit dem Ausstoß von, prozentual mehr klimawirksamen
Gasen als das Transportwesen, maßgeblich zur globalen Klimaerwärmung bei. Dazu
kommt die Abholzung von Wald für Weidefläche und Futtermittelanbau weltweit.
Auch Bio- Produkte stellen für uns keine Lösung da. Trotz einzuhaltender
Mindestandarts bleibt auch die biologische Tierhaltung Ressourcenintensiv und
umweltschädlich. Daher fordern wir die Menge des Konsums und die Herstellung von
tierischen Produkten mittelfristig erheblich zu reduzieren, langfristig muss
Massentierhaltung generell unterbunden werden.
Erneuerbare Energien in Schleswig-Holstein
Die Energiewende meint mehr als den Ausstieg aus Atomstrom und den Ersatz durch
Erneuerbare Energien.
Wir fordern neben dem Ausstieg aus Atomenergie und Kohle, auch den Verzicht auf
Öl und Gas.
Damit Schleswig-Holstein die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40% und um 80-
95% bis 2050 reduzieren kann, muss der Ausbau von erneuerbaren Energien wie
Wasserkraft, Solar-und Windenergie an Land und auf See weiter voran getrieben
werden. Seit 2015 liegt die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in
Schleswig-Holstein höher als der Bruttostromverbrauch, Bundesweit gehen wir
damit als gutes Vorbild voran.
Antifaschismus
Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Homofeindlichkeit und anderem
menschenverachtenden Gedankengut muss entschieden entgegengetreten werden. Wir
wollen menschenfeindliche Strömungen bekämpfen, die inzwischen ihren Weg in die
Mitte der Gesellschaft gefunden haben. Wir kämpfen für ein gesellschaftliches
Klima der Anerkennung und fordern mehr als nur Toleranz für unsere Mitmenschen.
Deutschland ist ein multikulturelles Einwanderungsland und muss sich seiner
Verantwortung gegenüber allen hier lebenden Menschen stellen. Wir wollen die
Ängste der Menschen ernst nehmen, können diese jedoch nicht als Entschuldigung
für menschenverachtende Parolen akzeptieren!
Daher brauchen wir…
...progressive Mehrheiten im Landtag
Wir kämpfen gemeinsam mit anderen progressiven Organisationen für progressive,
linke Mehrheiten, da sie unser wirkungsvollster Schlüssel zu mehr Veränderung in
Schleswig-Holstein. Progressive Parteien müssen auch im Parlament klare Kante
gegen rechts zeigen. Besonders hier sind wir als GRÜNE JUGEND gefordert, den
Grünen im Landtag immer wieder auf die Finger zu schauen
...klare Position für eine offene Gesellschaft
Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Positionierung gegen Rechts und für
eine bunte Gesellschaft. Das ist unser unverhandelbarer Konsens. Wir verhandeln
nicht mit Faschist*innen und anderen Antidemokrat*innen.
...strukturelle Diskriminierung bekämpfen
Wir wollen ein Schleswig-Holstein, dessen Polizei kein Racial Profiling
praktiziert und, in dem jeder Mensch, der möchte, Asyl genießen kann.Wir stellen
uns klar gegen jede Abschiebung und gegen die Abschottung der Festung Europa.
Querfeminismus
Nach der Me-Too Debatte wollen wir uns nicht ausruhen, denn Sexismus und
sexualisierte Gewalt sind noch immer strukturell im Alltag unserer Gesellschaft
verankert. Wir wollen uns weiterhin für die Rechte von Frauen* stark machen.
Außerdem setzen wir uns für die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ein. In
unserem Augenmerk steht das Ziel einer Gesellschaft, in der es mehr geben darf
als Mann oder Frau und auch mehr als die Liebe zwischen Mann und Frau. Wir
setzen der Heteronormativität der Gesellschaft eine Wertschätzung der Vielfalt
entgegen.
Daher brauchen wir...
...Rechte für LGBTIQ*
Es muss endlich in der Mehrheitsgesellschaft ankommen, dass es mehr als zwei
Geschlechter und unzählige Arten zu leben und lieben gibt! Diese muss auch in
Form eines positiven dritten Geschlechtseintrages möglich sein und in der
Gesetzgebung verankert werden.
…Ächtung der Operationen von intergeschlechtlichen Menschen
Noch immer werden in Deutschland intersexuelle Kinder direkt nach der Geburt
operiert, um sich an das heteronorme System unserer Gesellschaft anzupassen. Wir
wollen, dass intersexuelle Menschen, wenn sie alt genug sind, selbst entscheiden
können, welchem Geschlecht oder auch, dass sie gar keinem Geschlecht angehören
wollen.
…eine Veränderung der Gesellschaft.
Wir wollen uns dafür einsetzen, dass der §219 a endlich abgeschafft wird, dass
selbstestimmte Sexarbeit als Arbeit anerkannt wird, dass Frauen* selbst über
ihren Körper bestimmen können. Weiterhin wollen wir den weißen Feminismus
kritisieren und uns für Intersektionalität eisetzen, denn Feminismus geht uns
alle an.
Bildung
Wir wollen, dass jede*r gerne, ohne Stress und angstfrei lernen kann. Dazu
brauchen wir mehr Gerechtigkeit und Mitbestimmung für junge Menschen. Darum
fordern wir...
...den Wirtschaft/Politik-Unterricht und einen gemeinsamen, konfessionell
unabhängigen Weltkunde/Ethik-Unterricht ab der fünften Klasse, statt der Wahl
zwischen konfessionellem oder Philosophie-Unterricht.
...eine besondere finanzielle Unterstützung von Schule in sozial benachteiligten
Stadtteilen und demokratischer Schulen durch Stärkung der
Schüler*innenvertretungen.
...eine*n zentralen Schüler*innenbeauftragte*n, die*der sich um Beschwerden über
Lehrer*innen kümmert und Maßnahmen ergreifen kann.
...verbeamtete Lehrer*innen müssen bei Verfehlungen leichter kündbar werden. Wer
pädagogisch nicht geeignet ist sollte nicht nur versetzt werden, sondern gar
nicht mehr unterrichten dürfen.
...eine Schule für alle und "G solange du willst"!
Begründung
Folgt mündlich
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